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Grafschaft Käfernburg - „Graff: Peternberg"



Wappenbeschreibung: in Blau ein links gewendeter, rot gezungter, goldener gekrönter Löwe


Seit dem 11. Jahrhundert sind Grafen mit dem Sitz auf der Käfernburg für den Längwitzgau nachweisbar. Es handelte sich um einen der Stammsitze der Grafen von Schwarzburg-Käfern­burg, die sich seit dem 12. Jahrhundert jeweils nach einer der beiden Burgen benannten. 1221 erfolgte die definitive Teilung des Geschlechts in die Linien Schwarzburg und Käfernburg. Graf Günter V. von Käfernburg unterwarf sich 1249 dem neuen Landgrafen aus dem Hause Wettin, Heinrich d. Erlauchten. Mit Günter XV. starb die Linie der Käfernburger 1385 aus.


Zuvor hatte dieser jedoch einen Teil seines Besitzes an die schwarzburgischen Vettern verkauft und den Rest den Wettinern zu Lehen aufgetragen.

Die im Riesensaal vorgenommene Zuschreibung für dieses Wappen ist irrig. Eine Grafschaft Peternberg hat es nie gegeben. Vielleicht erklärt die frühere häufige Schreibweise „Kefern-burg" einen Übertragungsfehler, dem die Erinnerung an das Kloster Petersberg in der Nähe von Wettin (Kr. Saalkreis) eine gewisse historische Begründung geliefert hat. Das Kloster, eine Gründung Markgraf Konrads (d. Großen) aus dem Jahre 1124, hat für drei Generationen der Stifterfamilie als Grablage gedient.


Älteste Siegelbilder der Grafen von Käfernburg zeigen von 1244 an für wenige Jahre einen Helm mit einem neunblättrigen Lindenzweig. Jedoch schon 1254 führt Günter V. einen Löwen im Wappen. Im Gegensatz zur Abbildung im Riesensaal wird er meist rückschauend darge­stellt. Nach Albinus haben spätestens Kurfürst Friedrich (d. Weise) und Herzog Johann (d. Be­ständige) das Wappen von Käfernburg übernommen.


Lit.: Historische Stätten IX, S. 227; Schneider/Tille S. 25 f.; Zedier Bd. 15, Sp. 378-380; Biedermann Nr. 49 (Kefern-berg); Siebmacher III, S. 61 u. Taf. 47; Albinus S. 308 f.; Posse Bd. I, S. 1 -8 u. Taf. 1-4; Lairitz S. 233; v. Birken (Wappen; „Kefernburg"); Für Kloster Petersberg s. auch Historische Stätten XI, S. 364 f.